Das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum im M2K zeigt in enger Kooperation mit der Johannis-Freimaurerloge „Carl zur siegenden Wahrheit“ Wolfsburg-Fallersleben eine Ausstellung zur Freimaurerei in Geschichte und Region. Informative Texttafeln und viele Gegenstände des Arbeits-Alltags der Freimaurer wie Hammer, Winkel und Zirkel oder verschiedene Logen-Schmuckstücke sowie typische Kleidung wie Schurz und Zylinder erzählen die Geschichte der Freimaurer bis in unsere Zeit und in unserer Region. Ihre historischen Vorbilder waren mittelalterliche Steinmetz-Spezialisten, die in Europa von Baustelle zu Baustelle zogen. Sie erkannten sich wechselseitig durch nur ihnen bekannte Erkennungszeichen und Rituale. Die Freimaurer übernahmen diese Tradition im 18. Jahrhundert. Sie sind bis heute beeinflusst von den Ideen der Aufklärung und definieren das „Handwerk“ als geistige Arbeit zur persönlichen Weiterentwicklung im Sinne von Humanität, Toleranz und Brüderlichkeit. Dafür bilden Rechtsgleichheit und Freiheit die gesellschaftliche Voraussetzung. Mit diesem Werteverständnis eck(t)en die Frei-Geister in früheren absolutistischen Gesellschaften, aber auch in autokratischen Staaten und Diktaturen an. Ihre Gegner verdächtig(t)en die Freimaurer umstürzlerischer Absichten. Eine Folge ist der Mythos vom Freimaurer-Geheimbund.
Traditionell bilden die Freimaurer Männerbünde, heute gibt es auch Frauen- und gemischte Logen, wie die Freimaurer ihre Versammlung nennen. Der Gedanke der Selbsterziehung zum guten Menschen leitet die Mitglieder unterschiedlicher sozialer, religiöser oder konfessioneller, nationaler und beruflicher Herkunft sowie differenter politischer Orientierungen. Freimaurer waren z. B. Goethe, Lessing oder Mozart, aber auch George Washington, Winston Churchill und Gustav Stresemann.                            
Hoffmann von Fallersleben selbst war kein Freimaurer, er stand mit ihnen durch sein soziales Umfeld in Kontakt. Jedoch erfuhr der Dichter für seine im Geist der Aufklärung geschriebenen Forderungen nach „Einigkeit und Recht und Freiheit“ gleichfalls Verfolgung und Verbot. Das ist der Ansatz für das Hoffmann-Museum als Ort der deutschen Demokratiegeschichte, diese Ausstellung zu zeigen. In einem vielfältigen Begleitprogramm wird das Gespräch mit Freimaurern und Interessierten geführt.
 
Laufzeit: bis 6. Oktober 2024
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr  |  Samstag: 13 bis 17 Uhr  |  Sonntag / Feiertag: 11 bis 17 Uhr
Eintritt: 3,50 Euro, 3 Euro für Rentner-/Senior*innen und 2,50 Euro ermäßigt für z. B. Schüler*innen, Auszubildende und Studierende
 
Das Begleitprogramm umfasst Ausstellungsrundgänge, Gespräche und Aktionen:
Donnerstag, 11.07.2024, 19:00 Uhr
& Donnerstag, 15.08.2024, 19:00 Uhr
Ausstellungsrundgang – mit Mitgliedern der Freimaurerloge “Carl zur siegenden Wahrheit” Wolfsburg-Fallersleben     
 
Sonntag, 25.08.2024, 16:00 Uhr
Nathan der Weise – Szenische Lesung mit dem Team der Vermittler*innen des Hoffmann-von-Fallersleben-Museums im M2K
Ein Leben ohne Vorurteile, das strebte auch der Freimaurer Lessing an. Die Ringparabel in seinem dramatischen Gedicht „Nathan der Weise“ entspricht im Besonderen dieser Idee: Nur in der Anerkennung der allgemeinen, allen Gemeinschaften gleichermaßen wichtigen Werte kann ein gemeinschaftliches, ein humanistisches Leben gelingen.
 
Donnerstag, 12.09.2024, 19:00 Uhr
Klangschalen-Meditation: Symbole in der Freimaurerei – mit Mike Morris, Johannis-Freimaurerloge “Carl zur siegenden Wahrheit” Wolfsburg-Fallersleben
In der Freimaurerei werden vielfältige geometrische Symbole verwendet. Jeder verbindet aber mit Symbolen etwas Individuelles. Durch die klangliche Unterstützung soll die meditative Wirkung für den Blick nach innen akustisch vertieft werden.